Sprint: 0.75km Schwimmen – 21.5km Rad – 5km Laufen
Nass, kalt und dreckig – das war mein erster Triathlon! 🙂
Das Wetter machte schon Tage vorher keine Hoffnung auf Sonnenschein an diesem Wochenende. Und so kam es, dass ich bereits am WK-Morgen im Regen zum Bäcker lief. Der Blick in den Himmel verriet, das sich das auch nicht mehr ändern werden würde (und sollte). So machte ich mich gegen 11.00 Uhr auf in Richtung Treptower Park, dem Ort des Geschehens. Meine Welle sollte um 13:10 Uhr starten. Dort angekommen wartete ich eine gute halbe Stunde um das Rad einzuchecken. Danach richtete ich die Wechselzone ein und probierte alles mit Müllsäcken halbwegs trocken zu halten. Nun hieß es warten (der Start verzögerte sich). Im Einteiler und barfuß bei Wind und Regen kein Spaß. Ich gebe zu, so hatte ich mir mein ersten Triathlon nicht vorgestellt.
When the Going Gets Tough, the Tough Get Going.
Vor dem Schwimmen hatte ich etwas Bammel. Zum einem habe ich es nicht geschafft, vorher mal im Freiwasser zu schwimmen und zum anderem hatte (und habe) ich keinen Neo. Die Jungs bei der Startunterlagenausgabe am Abend vorher meinten das es ziemlich verrückt wäre, bei den gegeben Wassertemperaturen von 16°/17° ohne Neo ins Wasser zu gehen. In der Tat hätte man die Teilnehmer ohne Neo an einer Hand abzählen können. Aber es gab sie – das machte wieder Mut. Zumal habe ich mir direkt am Start keine Gedanken mehr über die Wasssertemperatur gemacht. Schließlich stand ich bereits schlotternd am Wassereinstieg.
Gefühlt war das Wasser zunächst gar nicht sooo kalt. Das erste wirkliche Untertauchen löste dann aber einen kleinen Kälteschock aus. Schnappatmung, Atemblockade – irgendwie so, beschreiben kann ich es schlecht. Auf jeden Fall war an Schwimmen mit einem koordinierten Atemzyklus nicht zu denken. Also ging es zunächst mit Köpfchen über Wasser und Brusttechnik los. Bei dem anfänglichen Gewühle und den vielen Schlägen und Tritten wäre mir wohl eh nichts anderes übrig geblieben. Das Feld löste sich bei der 2. Boje nach 1/3 der Strecke (ca. 250m) etwas und ich hatte mehr Platz. Auch der Körper hatte sich etwas akklimatisiert und ich konnte etwas Ruhe in die Atmung bringen. Also auch wieder normal unter Wasser ausatmen. Folglich konnte ich auch die Geschwindigkeit steigern, an einigen Teilnehmern vorbeigehen und machte so ein paar Plätze gut. Die letzten 250m bis zum Wasserausstieg legte ich dann sogar noch kraulend zurück. Nach 18m07s stieg ich, im Mittelfeld liegend, aus dem Wasser. Da mir vorher klar war, dass das Schwimmen absolut nichts gemein haben wird mit dem gleichmäßigen Bahnenziehen im Becken, hatte ich (diesmal noch) keine zeitlichen Ambitionen, bin aber mit der Zeit recht zufrieden.
Nach dem Schwimmen ging es in die Wechselzone. Fix das Handtuch rausgekramt, abgetrocknet, Radschuhe angezogen und los. Es ging fünf Runden auf ein teils vollgesperrten 4.3km langen Rundkurs. Jetzt merkte man auch nicht mehr ob es regnete, schließlich war man so oder so die ganze Zeit nass. Entweder durch das Regenwasser auf den Straßen, welches durch das eigene Rad aufgewirbelt wurde oder durch das Wasser und den Dreck, welches einen durch des Vordermann’s Hinterrad ins Gesicht gespritzt wurde. Hier half dann nur noch den Kopf senken und gleich vorbeiziehen. Und den Mund schließen – sonst spürte man den Sand und den Dreck von der Straße zwischen den Zähnen. Die Zielsetzung auf dem Rad war simpel: Bei dieser kurzen Strecke einfach das Ventil öffnen und alles rauslassen was drin ist um dabei möglichst auf einen > 30km/h-Schnitt zu kommen. Mit dem MTB wohlgemerkt. Dies scheint mir auch gelungen zu sein. Denn nach 46m:03s ging ich auf die Laufstrecke. Man muss von dieser Zeit die ein oder andere Minute für den Wechsel vom Schwimmen zum Rad, als auch noch für den Wechsel vom Rad zum Laufen subtrahieren, da es keine separate Zeitnahme nur fürs Rad gab.
Das Laufen war mit seinen sehr kurzen 5km eher unspektakulär. Auf einer 2.5km langen Wendepunktstrecke ging es von der Wechselzone zu dem bekannten Molecule Man und wieder zurück. An dem Wendepunkt hatten sich die Beine dann auch langsam auf die Laufbelastung umgestellt. Es konnte losgehen. Leider war es dann aber auch schon fast wieder vorbei. Auf dem letzten Kilometer machten mir Schmerzen im Brustbereich zu schaffen und ich konnte das Tempo leider nicht weiter forcieren. Nach 24m:04s (4:49 Min./km) beendete ich das Laufen. Bei den guten (flachen) Streckenverhältnissen und den eigentlich guten Beinen hätte mehr drin sein können.
Insgesamt habe ich 01h:28m:14s gebraucht. Wichtiger als die Zeit ist aber der Fakt, dass ich jetzt nicht nur wie einer trainiere, sondern mich auch nennen darf wie einer. Triathlet. Und auch wenn ich mir so mein Triathlon-Debut nicht vorgestellt habe, das Ding bei diesen herausfordernden Bedingungen zu wuppen macht stolz. HOOYAH! 🙂
Ein bitterer Nachgeschmack bleibt aber. Drei Tage später lag ich mit Grippe-Symptomen flach. Dazu gesellte sich ein handfester Magen-Darm-Infekt. Dieser ist mittlerweile auskuriert, ich kämpfe aber noch mit Kopfschmerzen (Wassermangel?!), welche das Training gar nicht oder nur eingeschränkt erlauben. An effektives Lauftraining ist seit zwei Wochen nicht zu denken. Und auch den Schorfheide-Triathlon am vorletzten Wochenende musste ich leider absagen. Das wäre ein Crosstriathlon über Stock und Stein gewesen auf den ich mich sehr gefreut hatte. Und natürlich fand dieser bei bestem Wetter statt. Naja, positiv denken. Es kommen ja noch drei weitere Triathlons dieses Jahr…
In diesem Sinne, RACE ON!
P.S.: Hier das ganze auch nochmal in Bild und Ton 😉
BERLIN TRIATHLON 2.Juni 2013 – Trailer from berlintriathlon on Vimeo.